Rasse

"Es ist eine Liebe, die über das Leben hinausgeht"

-- Don Alvaro Domecq y Diez --

Das Ross der Monarchen, ein Traum von märchenhafter Gestalt mit wehender Mähne, anmutig edel in feuriger Harmonie. Schon seit Jahrhunderten zieht das spanische Pferd, der P.R.E./ Cartujano, Menschen in seinen Bann. Berühmte Herrscher besaßen Pferde spanischer Herkunft, so ist z.B. bekannt, dass selbst in der Antike, der römische Herrscher Caligula und später dann Richard Löwenherz ebenso Friedrich der Große, Napoleon Bonaparte und viele mehr auf diesen edlen Pferden ritten.

Im 16. Jahrhundert entstand das erste spanische Zuchtregister, welches von jedem Pferd detaillierte Beschreibungen enthielt. Diesem und der Geradlinigkeit der Kartäusermönche ist es zu verdanken, dass diese Pferderasse über Jahrhunderte bis heute erhalten blieb.

Als Anfang des 19.Jahrhunderts die Kartäusermönche ihren gesamten Pferdebestand aufgeben mussten, übernahmen Corbacho, Calero und Pater D. Pedro José Zapata y Caro, dem Gründer des Krankenhauses von Arcos de la Frontera den wesentlichsten Teil dieser Zucht. Weitere Pferde gaben die Mönche an Züchter aus der Umgebung Jerez ab, in dessen Zusammenhang oft der Name von Antonio Abad Romano genannt wird, wessen züchterische Blutlinie den Namen ROMANITOS trug.

Antonio Machado Nuñez nennt in seinem Werk " Catalogus Methodicus Mammalium" 1866, und später 1869 Gestüte, die Nachkommen der Pferde der Kartäusermönche züchteten: ZAPATA, NUÑEZ DE PRADO aus Arcos de la Frontera, CELIS, CAMINO, VARELA, TEJEDOR, GUERRERO, MOLINA, ROMERO, MARTEL, RETAMALES, PALOMINO und wie oben schon erwähnt CORBACHO aus Montellano und CALERO aus Vejer.

Das Gestüt der ZAPATAS hatte den berühmten Kandarenbrand , der bis heute existiert. Als das Gestüt 1854 an VINCENTE ROMERO GARCIA verkauft wurde, übernahm dieser auch den Brand der ZAPATAS. Er fügte dem Kandarenbrand noch ein C hinzu und von diesem Zeitpunkt an existierten 2 Kandarenbrände.

Besitzer dieser Brände waren im Laufe der Jahre: HERMANOS DOMINGUEZ, FRANCISCO CHICA, JUAN P. DOMECQ, ROBERTO OSBORNE, FERNANDO C. DE TERRY, ISABELL MERELLO VIUDA DE TERRY, RUMASA S.A. und heute die stattliche Gesellschaft EXPASA.

Die EXPASA, eine staatliche Gesellschaft, die 1990 gegründet wurde und die das Gestüt und den Brand übernahm, versuchte nun nach Jahren des beinahen Unterganges, dem Gestüt neuem Glanz zu verleihen.

Einige berühmte Pferde die den Kandarenbrand trugen waren z.B.:

Name Geburtsjahr Züchter
DESTINADO II 1931

HERMANOS DOMINGUEZ

NOVATO 1937 JUAN DOMECQ Y NUÑEZ DE VILLAVICENCO
BILBAINO III 1947 ROBERTO OSBORNE Y VAZQUEZ
DESCARADO II 1949 FERNANDO C. DE TERRY
HACENDOSO IV 1955 ISABELL MERELLO, VIUDA DE TERRY
HABANERO XI 1973 ISABELL MERELLO, VIUDA DE TERRY

Aber auch andere Züchter, die auf der Basis des Kandarenbandes seit den 30ern züchteten haben besonders in den letzten 2 Jahrzehnten sehr bemerkenswerte Zuchtergebnisse erzielt. Da wären z. B. nur um mal einige Namen zu nennen die Zucht von: OSBORNE, MANUEL DE LA CALLE, PALLARES, BLASCO BALBUENA, URQUIJO, VIZCONDE DE LA MONTESINA, MARQUES DE SALVATIERRA, GOMEZ- CUETARRA, LAS LUMBRERAS.

Es wird heute viel diskutiert um die Reinzucht der Pferde der Kartäusermönche, Fakt ist aber eines, dass es keine PURA RAZA ESPAÑOLA ( P.R.E.) gibt, ohne prozentuale Anteile an Kartäuserblut. Dabei kann man sicher sein, dass der Cartujano, wie man ihn heute nennt, auf die Pferde zurück zu führen ist, deren Abstammung sich lückenlos auf die alten Blutlinien zurück führen lassen. Die Bezeichnung Cartujano bezeichnet dabei nicht eine andere Rasse, sondern eine bestimmte, sehr alte Blutlinie innerhalb der Zucht des PURA RASA ESPAÑOLA.

Der P.R.E./ Cartujano ist das populärste Reitpferd Europas mit einer kaum beschreibbaren Qualität. Man sagt es wäre schon ein Reitpferd im Mutterleib. Durch seine überragende Rittigkeit, sein gutartiges Temperament, seine Intelligenz und flinkes Reaktionsvermögen, gepaart mit einer unverwechselbaren Erscheinung in erhabener Aktion und tänzerischer Bewegung ist dieser so wertvolle Schatz aus vergangener Zeit nicht nur ein Dressurpferd par excellence, sondern genauso gut in der Gebrauchsreiterei einsetzbar, wie z.B. üblicher Weise in der Doma Vaquera, Alta Escuela.